NIMM BAD!




















NIMM BAD!


Von der scheinbaren Uniformität des Ornamentalen oder
wie wir im Identischen das Besondere suchen und finden

EINLASS: 8.7.2014 19:00h
AUSLASS: 9.8.2014 19:00h
1. Eine Fliese – viele Fragen
Im Handumdrehen bringt uns eine Fliese in philosophische Abgründe:
Wie tief sind sie? Welche Erkenntnisse lauern am Beckenboden? Kann 
etwas schön sein, das auf Uniformität basiert? Wie kann es sein, dass 
etwas, das so gleichförmig und uniform ist wie eine Fliese doch so 
faszinierend und ganz eigen sein kann?
Das Uniforme, Gleichgemachte hat es schwer, unsere Sympathie zu 
erringen. Es gleicht wie ein Ei dem anderen, ist ohne jede Auszeichnung 
geplant und erstellt worden. Nur Fehler, Zufälle und Ungleichmäßigkeiten
führen zu individuellen Abweichungen, Eigenheiten. Und die Tatsache,
dass wir nicht jede Fliese gleich betrachten. Welche sehen wir zuerst,
welche springt ins Auge? Welche Fliese wird von der Sonne beschienen,
auf welcher glänzen Wassertropfen, welche ist von Spuren der Zeit
gezeichnet? Ist das Gleiche nur gleich, weil wir es nicht anders sehen wollen? 
Sehen können?
Der Fleischer-Kiosk taucht vier Wochen ab in die philosophischen Tiefen
des Ornamentalen, des Gefliest-Seins. Wie wirkt er im Blattwerk identischer
Elemente? Welche Spuren der Zeit werden sich abzeichnen und die 
Kacheln prägen: von Regen, Sonne, Stadt?
Und es hätte auch ganz anders kommen können! Es hätten nicht Fliesen
sein müssen, sondern Kiesel- oder Backsteine, Haare, Schuppen oder 
Blätter. Das Gleiche ist nur gleich, wenn wir ihm das Besondere vorenthalten,
nicht zugestehen. An allem gleichen arbeiten Zeit und Welt, es wird besonders.

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